Kommerz

[Tessy]

Eigentlich passt die Definition von Wild T zum Wort "Kommerz".
Nur alles als Kommerz zu bezeichnen, was unter einem "anderen" Namen / Richtung verkauft wird, um den Absatz zu steigern, greift da wohl zu kurz.

Für mich würde auf deine Definition ein anderes Wort besser passen:
"Etikettenschwindel"

und das gilt dann sicherlich auch für solche Bands wie Vollbeat oder Baseballs, bei denen ich absolut nicht weiß, was das mit R'n'R oder Rockabilly zu tun haben soll (zumindest bei den Songs die ich mal bei youTube angespielt habe)
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Wer unsere Musik auf Vinyl oder CD sucht finden große Listen zum Download unter Tessyrecords.de - kann auch vieles besorgen - also mailen
Neues: Ezra Lee, Bird doggin' Daddies, Cavan 10" LP+CD 40 rockin' years, Wise Guyz;
Rares: Erste Crystalairs EP mit Cover, Desperate LP Vol 16; Der Ruhrpott schlägt zurück / Der Norden haut drauf uvm...

[man from the moon]

[Lenchen]

Naja Tessy Ich steh noch am Anfang eines gaaaanz langen Weges... Ich denk ich hab den Kommerz noch nicht ganz "erforscht".. Ebenfalls fasst ja jeder das Wort etwas anders auf

[Frank Robert]

Ja aber, was bedeutet das heute?
Möchte Tessy die Baseballs verkaufen oder Volbeat? Da könnte er mit den richtigen Vertriebssystemen richtig Geld verdienen....Oder doch eher die Wize Guys oder Nelson Carrera?

Die Frage liegt nah - in den 50ern war unsere Musik meistens wild. aber sie war auch erfolgreich. Heute ist es eine Nischenmusik und die wollen wir für uns !Lügt Euch nicht an. Ihr alle wollt etwas besonderes sein, sonst wert iht nicht hier. Und dann wollen wir bestenfalls extreme Meinungen, autenthische Musik und eine eigene Denke. Dann sind wir Subkultur und denken anders. Aber dann kaufen wir nicht bei Amazon und tragen keine Pike -Brothers.

Support the Scene!

Oder nicht....

[Tessy]

Ist alles O.K. Lenchen,
"Kommerz"-Debatten kommen hier alle halbe Jahre mal vor.
Und bei diesem Begriff gibt es eine festgelegte Ursprungsdefinition
https://de.wikipedia.org/wiki/Kommerz
und eben diese "negativ" Verwendung, die Jeder etwas anders definiert.

Wundert mich,
das noch keine Reaktion auf mein Statement kam, das unser heißgeliebtes
SUN Label eigentlich auch sehr kommerziell ausgerichtet war.
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[Tessy]

Frank Robert,
beinahe hätte ich deinen Kommentar übersehen.

Was aktuelle Musik betrifft, bin ich ganz nah bei Brett's und deiner Meinung.

Ich würde wohl nie auf die Idee kommen, so ein Würgezeug auf meinem Label zu veröffentlichen, nur weil es sich gut verkaufen läßt.

Aber ich würde mich auch nicht wehren, wenn Nelson Carrera plötzlich der neue Superstar wird und wir 100.000 oder mehr Tonträger verkaufen. Weil es dann immer noch die selbe Musik ist. Ohne Abstriche und ohne Gefahr, das die Nachfolgeproduktion durch den Weichspüler gejagt wird.
Wobei die Wahrscheinlichkeit das dieses Ereignis Eintritt wohl ebenso bei ca. 1:13 Millionen liegt, wie ein 6er beim Lotto. Aber wäre ich dann plötzlich kommerziell ?????????
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[Eisenwidder]

Für mich wird gerade deutlich, dass es höchst unterschiedliche Grenziehungen gibt, was den Begriff "Kommerz" angeht.
@TED: Mit meiner Frage was den Shop angeht, wollte ich bewusst provozieren, denn genau das, ebenso wie bei den Musikern ist, wo für mich die Grauzone anfängt:

Wie schaffe ich es, mir (und der Sache) treu zu bleiben, aber um die Zeit, die mein Projekt benötigt, investieren zu können, muss ich (genügend) Geld verdienen (damit)(können).

Von Luft, Liebe und Idealismus konnte noch nie jemand leben...

Ich bastle ja selbst viel an diversesten Dingen herum, auch für Freunde, oft habe ich dann schon gehört:
"Könntest Du nicht vorstellen, das beruflich zu machen?"
Ja, könnte ich tatsächlich. Aber ich weiß, wieviel Zeit in den Dingen steckt, die ich so "bearbeite".
Und selbst wenn ich nur ein Entgelt knapp über dem Mindestlohn ansetzen würde, gehe ich davon aus, dass ich erfolgreich (d.h. ich habe die Unkosten raus, muss nicht unter einer Brücke schlafen und muss keine Äpfel klauen) nur an Leute verkaufen könnte, an die ich eigentlich gar nix verkaufen will, die ich nicht mal so auf meinem Hof haben will...

Also lasse ich es.

Ich verstehe genau, was der TED mit Kommerz meint, bin aber der Ansicht, dass es, wie immer im Leben, auch in dieser Sache besagte Grauzonen gibt.
Ich persönlich denke da wieder ans Mittelalterhobby.
Da gibt es genau die dieselben Schattierungen, wie in der "Rockabilly-Kultur".
Dort sind auch
1. Idealisten am Werk, die mehr Geld investieren, als sie rauskriegen,
2. diejenigen, die für den Selbstkostenpreis, vielleicht ein ganz wenig mehr produzieren, mit Glück davon leben können
und
3. die Massenhersteller, denen alles egal ist: wo unter welchen Bedingungen produziert und wer´s kauft, ist auch wurscht...

Die 2. haben´s am schwersten, weil sie den unheilvollen Spagat zwischen Treue zu sich selbst und der "Kultur" und dem "Mainstream" schaffen müssen und vor allem wollen...

[Mona1980]

[Isa_]

[brett65]

[TED]

Mainstream ist Massentauglich und Medial vorherschend.
In der Anfangszeit wurde der Rock n Roll von Radio und Fernsehanstalten boykottiert.
Als er dann dank dem angepassten Elvis und einigen Anderen salonfähig , allso Mainstream wurde ,war er auch schon tot.Die Jugend wollte und will sich bis heute von den Alten abgrenzen/befreien , anders sein.Somit wurde der Rock n Roll mit aufkommen des Beat als Alte Herren Musik abgetan.So ging ein Genre nach dem Anderen diesen Weg.
Von Mainstream und Komerz kann man reden wenn Bands altbewährte Schemen hernehmen um Hits für Massen zu schreiben.Es gibt Tonfolgen etc. die ins Ohr gehen und zur Dauerberieselung taugen.
Songs die sich immer nach einer gewissen Rezeptur verkaufen lassen.Und das mit beständigkeit über Jahre ohne anecken sondern gefällig für quasi die Mehrzahl von Konsumenten ,die Musik nur als Solche sehen und keinen Lebenstiel damit verbinden.DAS ist Mainstream!
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Ohne Elvis hätte es keiner von uns geschafft.
Buddy Holly

[Texmex]

Bei Diskussionen dieser Art soll man nie vergessen, dass es immer darauf ankommt, wie man Begriffe wie Kommerz, Mainstream oder meinetwegen auch Rock n Roll definiert. Grundsätzlich gibt es 2 Möglichkeiten zu definieren. Wissenschaftlich/analytisch oder emotional und dadurch subjektiv.

Die Kommerzdefinition von Wild T trifft die analytische Definition haargenau.
Emotional hat TED sicher Recht, weil subjektiv. Für ihn hat Kommerz eben diesen Beigeschmack.
Und SUN Records war natürlich kommerziell (betriebswirtschaftlich gesehen). Ich meine, wer würde schon absichtlich Platten produzieren , die keiner hören will?

Bei der Frage, was RnR ist wird’s nicht leichter.

(Musik)Wissenschaftlich gesehen, ist ein wichtiges Element der Backbeat. Jetzt sagen aber die Selben Experten, dass That´s Allright Mama eine der ersten, wenn nicht die erste RnR Platte ist. Doch von Backbeat ist da keine Spur. Also was ist RnR wissenschaftlich betrachtet? Nicht mal da gibts eine einheitliche Definition.

Emotional bedeutet RnR für jeden sowieso was anderes.
Ich denke, dass hier in diesem Forum der RnR Begriff ganz einfach gleichzusetzen ist mit dem, was uns Wild T fast täglich an Titeln präsentiert. Und man darf auch ab und zu den Aldi Rock n Roll Wühltischsampler hören. So einfach ist das!

[Texmex]

@Mona1980

Da bin ich einer Meinung mit dir. Eine RnR Sendung so zu moderieren ist auch schon wieder Kunst. Das tut richtig, richtig weh!

[Mona1980]

[zodiac]

Hi…
Ich habe den Link mit Chuck Berry versucht zu öffnen… geht in Deutschland augenscheinlich nicht.
Beim Recherchieren bin ich dann auf Folgendes von 1972 gestoßen:

Chuck Berry | Lost Broadcasts 2012
https://youtu.be/DFecEj0HUrY (Interview ab 45:15)

Ist das das Interview mit den staubtrockenen Moderatoren?
Da frage ich mich auch Allenernstes, wie kann man solche Dilettanten
eine Befragung durchführen lassen – mit 80 Vokabeln um die Welt!

Die Interviewer haben wohl bierernsten, kritischen, soziokulturellen Journalismus suggerieren wollen…(nach Manier der Alt-68er bzw. damals ja noch Neu-68er)

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Zum Thema (subjektiv):

Als Konsument unterstütze ich direkt immer Kommerz (Profit/Gewinnmaximierung)… mal mehr, mal weniger (Komplettverweigerung geht m. E. auch gar nicht)!

Bands, die Tonträger verkaufen, wollen auch gerne kommerziell erfolgreich sein.

Die Frage ist doch, ab wann gehört man kommerziell zum Mainstream bzw. wo liegt die verträgliche Abgrenzung, die es gestattet – ohne sich von Produzenten/Managern etc. verbiegen zu lassen – z.B. von der eigenen Musik zu leben; weiter „sein Ding“ zu machen.

Ich kenne einige (Berufs-)Musiker, die durchaus den Mainstream bedienen, um sich die finanziellen Freiräume zu schaffen, damit die für sie eigentlich interessanten Projekte -ohne weitere äußere Zwänge/Druck- ausgelebt werden können…
Das sind dann auch eher „musikalische Nischenprojekte“.

Von daher hat die Definition von „Kommerz“ zwar in der Entwicklung einen faden, negativen Beigeschmack bekommen; hat aber durchaus eine Berechtigung, wenn darüber hinaus weniger kommerzielle Dinge herauskommen…
…Und selbst hierbei besteht immer der Wunsch nach Erfolg/Anerkennung.

Ich kann das in der Diskussion nicht nur Schwarz – Weiß sehen.
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"Ehrlichkeit ist eine Speise, die oft bestellt wird. Wird sie dann jedoch tatsächlich aufgetischt, so preist kaum jemand ihren Geschmack."
(Tyrion Lannister)