Im Grunde wurde doch bereits jedes Symbol von Bedeutung in seiner Geschichte für Dinge genutzt, die aus jeweils aktueller Sicht von nicht-ganz-so-toll bis hn zu verbrecherisch reichen. Ausnahmslos jedes (konkrete Gegenbeispiele?!)!
Der Punkt ist - imho - daß wenn man sich wirklich mit einem Symbol auseinandersetzt, man selbst entscheiden kann, sich damit zu identifizieren oder es eben zu lassen - man sollte seine Entscheidung nur vertreten können.
Es ist lächerlich, sich das Southern Cross auf die Jacke zu pappen, weil "man das halt so macht".
Es ist lächerlich, ein dreifarbig bedrucktes Stück Stoff für die Sklaverei verantwortlich zu machen.
Das ist einfach viel zu einfach. Aber so hat´s der Mensch ja gerne....
...vorrausgesetzt, er eckt mit seiner Einfachheit nicht an, denn das wäre kompliziert: Denn der spezielle, amerikanische Rassismus (in Nord und Süd) wäre ohne den Background den Herr Luther schuf, garnicht möglich gewesen. Hitlers Rassismus wahrscheinlich auch nicht. Bricht das irgendwer auf die einfache Formel herunter: Protestantismus steht für Rassenhass?
Noch lieber als einfach, hats der Mensch nämlich gerne bequem. Man pickt sich raus, was einem passt. Identifiziert ein Symbol mit dem, was grad am genehmsten ist. Je nach dem. _________________ „Es wird immer noch der Traum von der Obrigkeit geträumt, die es gut mit uns meint und in deren Obhut wir uns gefahrlos begeben können“.“
ich mache die fahne der konföderation doch nicht für diese verbrechen verantwortlich, wenn du das rausgelesen hast, hab ich mich mißverständlich ausgedrückt.
und gerade wenn man eben keinen eklektizismus bei der auswahl der symbole mit denen man sich identifizieren möchte betreibt, muss einem klar sein, dass diese flagge untrennbar mit rassenhass, unterdrückung, sklaverei, rassistisch motivierter gewalt usw. usf. verbunden ist. _________________ NEW EP, OUT APRIL 10TH!
ich mache die fahne der konföderation doch nicht für diese verbrechen verantwortlich, wenn du das rausgelesen hast, hab ich mich mißverständlich ausgedrückt.
Nene, hab ich nich rausgelesen. Das war garnicht auf dich gemünzt! Das sollte nur verbildlichen: Unreflektiert seine Meinung nach der Masse hängen, ist doof. Ganz gleich, welche einfache Meinung die Masse ("macht man so" <-> "alles Rassisten") vetritt, doof bleibt doof.
Zitat:
und gerade wenn man eben keinen eklektizismus bei der auswahl der symbole mit denen man sich identifizieren möchte betreibt, muss einem klar sein, dass diese flagge untrennbar mit rassenhass, unterdrückung, sklaverei, rassistisch motivierter gewalt usw. usf. verbunden ist.
Ja, sicherlich. Die Frage ist nur: Sind diese Punkte die Quintessenz dieses Symbols? Ein Symbol bekommt ja erst Bedeutung durch Interpretation und Assoziation. Wer hat da die Deutungshoheit? _________________ „Es wird immer noch der Traum von der Obrigkeit geträumt, die es gut mit uns meint und in deren Obhut wir uns gefahrlos begeben können“.“
in dem fall meiner meinung nach nicht so kompliziert, wie beispielsweise beim hakenkreuz, das eine jahrhundertealte interkulturelle tradition hat. die fahne, die heute als stars 'n bars bezeichnet wird ist eine von vielen, die im laufe der zeit als hoheitsflagge der konföderierten staaten von amerika verwendet wurden und die zu diesem zweck gestaltet wurden.
diese staaten einte eine bestimmte geisteshaltung, eine wirtschaftliche notlage und die aus letzterem resultierende wirtschaftliche notwendigkeit des systems der sklaverei. moralisch untermauert durch die ovorher erwähnte geisteshaltung.
unter anderem dafür stehen also die entsprechenden hoheitsflaggen.
interpretieren lassen sich dabei nur die einzelnen elemente, wie der farbliche hintergrund, die zweit und drittfarbe und die anordnung sowie anzahl der sterne. das wiederum ist historisch belegt, ich konnte es auch mal erklären. allerdings ist es mir entfallen und ich hab grad keine zeit zum nachsehen. abgesehen davon geht es mir zumindest nicht um die deutung der einzelnen symbole und deren anordnung, sondern um die inhaltliche wertung der flagge als ganzes.
und um das noch mal zu untermauern, die sogenannte stars 'n stripes steht für vieles, für "the land of the free and the home of the brave" aber am allerwenigsten. _________________ NEW EP, OUT APRIL 10TH!
ich muss jetzt allerdings mal sagen, daß das die bis jetzt konstruktivste diskussion zu diesem thema is, die hier im forum jemals stattgefunden hat, so ganz ohne beschimpfungen und so (bis jetzt)... _________________ Rock'nRoll is here to stay...
i
und um das noch mal zu untermauern, die sogenannte stars 'n stripes steht für vieles, für "the land of the free and the home of the brave" aber am allerwenigsten.
Sagt ja auch keiner.
Aber mal ganz nüchtern betrachtet, wird doch keiner, der diese Flagge trägt, sich diese agrarische Großgrundbesitzergesellschaft zurückwünschen: Weder ist hier wer Großgrundbesitzer, noch kommt er aus besagter Region.
Diese Flagge steht doch dann eher im Kontext "Mach dein ding und kämpf dafür, lass dir von keinem Staat in einer Stadt fern deiner Heimat sagen, was du tun sollst."
Oder - noch viel naheliegener - ist es einfach die inoffizielle Flagge der Region, in dem seine Lieblingsmusik ihre Wurzeln hat. So wie Reggae-Fans eben die jamaikanische Flagge tragen.
....ausserdem kann es ja auch durchaus beabsichtigt sein, diese Flagge zu zeigen, EBEN weil die Masse so darauf reagiert... _________________ „Es wird immer noch der Traum von der Obrigkeit geträumt, die es gut mit uns meint und in deren Obhut wir uns gefahrlos begeben können“.“
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Tollschock79 hat Folgendes geschrieben:
....ausserdem kann es ja auch durchaus beabsichtigt sein, diese Flagge zu zeigen, EBEN weil die Masse so darauf reagiert... Whistle
Immer diese Rebellen
Der Knackpunkt ist doch das jedes Symbol interpretiert werden kann, sei es nach eigenen Erfahrungswerten oder denen die einem die Gesellschaft in der man lebt vermittelt haben.
Siehe Svatiska und was das dritte Reich aus dem Symbol gemacht hat.
Aber an was denkst du wenn du ein Kreuz siehst? Glaube, Hoffnung, Gemeinschaft oder Hexenverbrennung, Kreuzzüge, pädophile Klosterbrüder oder eine alkoholisierte evangelische Bischöfin? (Bei letzter versteht Herr Beckstein immernoch nicht den Aufstand. Nach zwei Maß kann man ja noch Autofahren...)
Beispiele könnte man jetzt noch endlos weiterführen. (Schmiere in den Haaren, gekrempelte Jeans, Boots, AH! Muss einer von den Baseballs sein )
Ich seh kein Problem darin die Rebelflag zu tragen, aber man sollte zumindest den Background kennen aus welcher Überzeugung heraus auch man immer sie trägt (Wie bei jedem anderen Symbol auch das man aus "Überzeugung" trägt...)
Genau so _________________ „Es wird immer noch der Traum von der Obrigkeit geträumt, die es gut mit uns meint und in deren Obhut wir uns gefahrlos begeben können“.“
Jetzt erkenne ich dich wieder. Ich bin schockiert.
_________________ „Es wird immer noch der Traum von der Obrigkeit geträumt, die es gut mit uns meint und in deren Obhut wir uns gefahrlos begeben können“.“
lange hab ich überlegt, ob ich überhaupt noch mal was dazu schreibe, denn bonzai hat recht, auch wenn das Zitat nun zweckentfremdet ist "es bringt nichts ein" und führt wohl doch zu nichts.
nur so viel noch:
" Du willst mir doch nicht erzählen...freiwilligenarmeen waren".
Eigentlich schon, aber das kann man sehen wie man will. Der Großteil der Soldaten waren
Freiwillige, im Norden und im Süden. Natürlich wären sie früher oder später gezogen worden, nur tat man das nicht solange es genügend Freiwillige gab. Der Großteil war aus den unterschiedlichsten Gründen 'sofort' dabei. Gerade im Süden gab es auch einige, die mit ihrem Privatvermögen eigene Truppen auf die Beine stellten.
"eines der wenigen länder, das sich nicht offen zu seinen verbrechen an der menschheit bekennt und um wiedergutmachung"
die Liste wäre viel viel länger als du glaubst
"und nur weil sklaverei mal üblich war, muss ich sie heute nicht für die vergangenheit legetimieren."
Da hast du vollkommen recht, die musst du nicht nachträglich legitimieren, die war damals legitim. Man muss sie heute nicht gutheißen, aber geschichtlich anders betrachten als zB. einen Mord, der seit jeher ein no-go war.
"das relativiert den rassismus des us-amerikanischen südens für mich allerdings kein bisschen"
Wer will Rassismus relativieren? Ich hoffe niemand hier! Wenn du annimmst, dass das mein Ziel gewesen wäre...das war es nicht.
Jetzt erkenne ich dich wieder. Ich bin schockiert.
Wah, das sag ich dem Großmeister der Heiligen Ritter und Schäfer des Ordens! _________________ ...denn alles was entsteht
Ist werth daß es zu Grunde geht...
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